Kärntner Feriendorf Moserhof

Optimierter Energieverbrauch im Kärntner Feriendorf Moserhof

Die herrliche Landschaft des Kärntner Mölltals bildet die beeindruckende Kulisse für das Feriendorf Moserhof. Das kleine Feriendorf setzt sich aus neun urigen, top ausgestatteten Holzhäusern, einer kleinen Kapelle, einer Wellness-Hütte mit umfassendem Bade- und Saunabereich und einem Badeteich am Flussufer der Möll zusammen. Gewachsen aus einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Gutshaus und einer Reithalle mit Reitschule entstand hier ein Premium Familien-Feriendorf, in dem es den Gästen an nichts fehlen soll. Trotz des Komforts legten die Gutsbesitzer Gerhild und Heinz Hartweger großen Wert auf einen effizienten Energieeinsatz. Da es mit Nikolaus Hartweger im nahen Familienumfeld einen erfahrenen Automatisierungsspezialist gab, konnte mit Hilfe von VIPA-Steuerungstechnik ein ausgeklügeltes Energieoptimierungs-System realisiert werden.

Energiesteuerung vom Tablet-PC aus

Die Gastfamilien im Feriendorf wohnen in sechs Massiv-Holzhäusern und drei historischen Almhütten, die trotz rustikalem Charme mit exklusiver Technik ausgestattet sind und Platz für bis zu acht Personen bieten. Neben den Holzhäusern und Almhütten befindet sich mitten im Dorfbereich das Badehaus u.a. mit verschiedenen Saunen, Infrarotkabine, offenem Kamin und einer Badestube für verschiedenen Bäderanwendungen. Es ist klar, dass der Energieaufwand hierfür nur mit einer aufwändigen Steuerung überwacht und optimiert werden kann. Dabei kann die Steuerung sowohl vom zentralen Bürorechner im Gutshaus als auch vom Tablet-PC oder Smartphone erfolgen.  „Beim Thema Energieoptimierung – egal ob im Bereich Gebäude oder Industrie – ist meiner Meinung nach die wichtigste Voraussetzung, alles von einem zentralen Prozessor aus zu steuern. Erst wenn sämtliche Daten der ganzen Peripherie erfasst und von einer gemeinsamen Intelligenz verwaltet werden, lässt sich das Optimierungspotenzial voll ausschöpfen, “ so Nikolaus Hartweger zu den Grundlagen seines Steuerungskonzepts. Dass das funktioniert, zeigt sich daran, dass der gesamte Stromverbrauch gesunken ist, seit das Energieoptimierungs-System am Moserhof läuft.

Steuerungskonzept mit 300S zentral und 200V über PROFIBUS

Das steuerungstechnische Herz des Energieoptimierungs-Systems bildet die CPU 315-2AG12, eine in vielen Industrieanwendungen erprobte CPU der SPEED7-Familie von VIPA. Hier laufen neben den aktuellen Energiedaten der Haupteinspeisung auch die Daten aller am Moserhof verteilten dezentralen I/O-Stationen zusammen. Die Übertragung der Daten aus den dezentralen 200V-Stationen erfolgt über PROFIBUS an die Steuerungszentrale. Bisher sind neben Teilen des Haupthauses und der zentralen Hackschnitzelheizung der Reitstall, die Werkstatt sowie das Badehaus in das Energieoptimierungskonzept eingebunden. Nach und nach werden die einzelnen Ferienhäuser folgen.  Gesteuert werden die Heizung mit Warmwasserbereitung, die Lüftung, die einzelnen Saunaöfen und sogar die Steckdosen im Badehaus.
Als besonderen Clou ersetzte Nikolaus Hartweger die gewöhnlichen Lichtschalter durch die kabel- und batterielosen EnOcean-Funkschalter, die sich zudem problemlos mit den VIPA I/O-Modulen koppeln lassen.

Die Intelligenz steckt im Steuerungsprogramm

Ein wesentlicher Grund für die Wahl der VIPA-CPU war neben den technischen Vorzügen die Möglichkeit, die gesamte Applikation in STEP7 von Siemens programmieren zu können und in der VIPA-CPU ablaufen lassen zu können. Auf der Basis von vielen Jahre Erfahrung in der SPS-Programmierung und der Umsetzung mit den schnellen SPEED7-CPUs von VIPA fiel die Entscheidung bei der Hardwareauswahl leicht. Die Steuerung orientiert sich an den aktuell erfassten Energieverbrauchswerten, um daraus den Gesamtenergieverbrauch zu errechnen. Geht der in Richtung des Grenzwertes der Anschlussleistung, werden einzelne Verbraucher gezielt abgeschaltet. Eine im Programm hinterlegte Prioritätenliste regelt diese Abschaltung so, dass es innerhalb eines 15-Minuten-Intervalls nicht zu Lastspitzen kommt, denn in diesem Zeitabstand ermittelt der Energieversorger die Verbrauchsspitzen und berechnet sie, falls sie über den festgelegten Grenzwerten liegen. Selbstverständlich gehört auch eine intelligente Visualisierung zur Automatisierungslösung. Über ein Touch Panel mit integriertem Webserver im Schaltschrank der Hauptsteuerung kann die Steuerung sowohl von der Steuerungszentrale als auch über Tablet-PC  oder Smartphone bedient und überwacht werden. Daneben können jederzeit auch die aktuellen Energiewerte auch als grafische Darstellung abgerufen werden.

Auch wenn der Inhaber des Moserhofs zunächst kein großer Freund elektronischer Lösungen war, so hat ihn das Automatisierungskonzept seines Cousins doch komplett überzeugt, ist er doch mit wenigen Mausklicks jederzeit informiert und kann, falls notwendig, auch sofort eingreifen.    
 
Zusammenfassung des Berichts „SPS macht Ferien“ in der österreichischen Fachzeitschrift Austromatisierung Nr. 5/2013, Autor: Thomas Reznicek